42’300 sudanesische Geflüchtete in Ägypten: Humanitärer Bedarf steigt dramatisch an
Es wird erwartet, dass bis zu 300’000 Sudanes:innen die Grenze überqueren und humanitäre Hilfe benötigen werden. Wir sind bereit, den Geflüchteten und den aufnehmenden Gemeinden zu helfen.
Ein sudanesisches Kind aus der Aufnahmegemeinschaft in Ägypten nimmt an einer Sitzung zur Förderung der Aufmerksamkeit und der Hand-Augen-Koordination teil, die im Rahmen des Khotwat-Projekts von HI zur Früherkennung und Frühintervention durchgeführt wird. | © Noha.K / HI
Ägypten: Erstes Ziel für sudanesische Geflüchtete
Ägypten ist zum Hauptzielland der Menschen geworden, die vor dem am 15. April ausgebrochenen Konflikt im Sudan fliehen. Bislang sind 42’300 Menschen angekommen, in den nächsten sechs Monaten werden bis zu 300’000 Geflüchtete erwartet.
Wir bereiten gemeinsam mit lokalen Partnern einen Nothilfeeinsatz vor, um die dringendsten Grundbedürfnisse zu decken und die schutzbedürftigsten Mitglieder der aufnehmenden Gemeinden zu unterstützen. Wir schätzen, dass 25
% der sudanesischen Geflüchteten eine Behinderung haben. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die humanitäre Hilfe inklusiv ist.
«Die meisten sudanesischen Schutzsuchenden halten sich in Assuan auf, der grössten ägyptischen Stadt nahe der sudanesischen Grenze. Die Lage ist besorgniserregend und die humanitäre Hilfe muss schnell organisiert werden», erklärt Caroline Dauber, unsere Verantwortliche in Ägypten.
Die Zahl der Geflüchteten an der Grenze und in Assuan steigt. Sie haben weder Zugang zu Nahrung noch zu Wasser oder sanitären Einrichtungen. Momentan hilft nur der Ägyptische Rote Halbmond.
Hier ist der Bedarf am grössten. Wir sehen immer mehr traumatisierte Menschen. Sie haben die Kämpfe miterlebt, Familienangehörige auf der Flucht verloren und leiden unter Angst und Stress.
Wie unsere Organisation helfen kann
In Assuan und in der Metropolregion Kairo können wir in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen Hilfsmassnahmen anbieten:
- Finanzielle und technische Unterstützung, um die medizinische Hilfe unserer Partner zu ergänzen,
- Rehabilitation und psychosoziale Unterstützung,
- Hilfe in Form von Bargeld.
Wir schätzen, dass rund 25 % der Geflüchteten eine Behinderung haben: Wir bieten Beratung und Schulung für humanitäre Organisationen an, um Menschen mit Behinderungen besser in ihre Nothilfe einbeziehen zu können.
Unsere Ziele:
- Deckung der unmittelbaren Gesundheitsbedürfnisse von 4300 Frauen, Kindern, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und Männern.
- Deckung der unmittelbaren Grundbedürfnisse von 1400 Familien, die neu in Ägypten angekommen sind.
- Sicherstellen, dass der behördenübergreifende Notfallplan die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen auf der Flucht berücksichtigt.
Das geplante Budget beträgt EUR 2’000’000.
Unsere Erfahrung mit Flüchtlingsarbeit
Unsere Organisation hilft der ägyptischen Bevölkerung, Geflüchteten (auch aus dem Sudan), Migrant:innen und aufnehmenden Gemeinden seit Jahren mit folgenden Projekten:
- COVID-Hilfsmassnahmen in der Metropolregion Kairo mit Nahrungsmittel- und Finanzhilfe sowie Unterstützung bei der Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit.
- Früherkennung von Behinderungen oder Entwicklungsverzögerungen und Intervention bei Kindern in der Metropolregion Kairo.
- Psychosoziale Unterstützung für Mütter mit behinderten Kindern, damit sie ihre Rechte wahrnehmen können.
- Vor kurzem haben wir ausserdem ein neues Projekt gestartet:
- Zugang zu Bildung und Schutz für ägyptische Kinder, Flüchtlings- und Migrantenkinder,
- Ausbau der wirtschaftlichen Unterstützung für Mütter.
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf
Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)
Tel : +41 22 710 93 36
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