Am 12. Januar 2010 wird Haiti von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht. Wie im schlimmsten Alptraum stürzt das dreistöckige Haus der Eltern von Fymée auf einen Schlag ein, die Mauern kippen um und das Dach wird hochgeschleudert.
Ein Bild des Schreckens bietet sich: Schreie, blutverschmierte Leichen und Staub überall, sodass man überhaupt nichts mehr erkennen kann... Sie glaubten, dies sei das Ende der Welt. Und ihr vierjähriges Mädchen war im Innern des Hauses zurückgeblieben.
Während fast zweier Tage sucht Fymées Vater nach ihr, ohne jemals die Hoffnung aufzugeben. „Mein Mädchen lebt, ich weiss es“, wiederholt er beharrlich. Als er sie endlich findet, atmet Fymée kaum noch. Sie hat ihren Fuss sowie einen Teil des linken Beins verloren.
Die vor Ort ansässigen Teams von Handicap International haben von der ersten Stunde an mitgeholfen, Verletzten wie die kleine Fymée zu versorgen. Sie haben ihr eine massgeschneiderte Prothese besorgt und sie auf ihrem schwierigen Weg zurück ins Leben Schritt für Schritt begleitet. Fymée hat für ihr junges Alter einen aussergewöhnlichen Mut an den Tag gelegt.
Ihren „falschen Fuss“ hat sie vollends in den Griff bekommen und dadurch die Unbeschwertheit der Kindheit wiedergefunden. Nun träumt sie davon, Tänzerin zu werden!
© S. Sommella / Handicap International