Gaza: Täglicher Kampf ums Überleben
Nach der Eskalation der Gewalt im Mai letzten Jahres hat sich die Situation für die Menschen im Gazastreifen, die bereits vorher von Armut und Unterentwicklung betroffen waren, weiter verschlechtert. Wir unterstützen besonders schutzbedürftige Menschen.
Sarah spielt während der Freizeitaktivitäten, die von Handicap International in Gaza organisiert werden. | © HI
Aktuelle humanitäre Lage
Sechs Monate nach dem Konflikt ist der Wiederaufbau zum Stillstand gekommen und der Bedarf an humanitärer Hilfe noch immer sehr hoch. Die Gewalt hat die ohnehin schon schlechten humanitären Bedingungen für die Palästinenser:innen weiter verschlechtert. Sie sind mit Hindernisse beim Zugang zur Grundversorgung, steigender Armut und Arbeitslosigkeit konfrontiert. Nach der Eskalation der Gewalt im Mai 2020 hatten 1,3 Millionen Menschen, darunter 611'000 Kinder, zusätzliche Probleme beim Zugang zu Basisdienstleistungen wie Wasser und Gesundheitsversorgung.
Während der gewalttätigen Ausschreitungen wurden 331 Schulgebäude beschädigt. Seitdem ist die Einfuhr der meisten Baumaterialien in den Gazastreifen verboten, was den Wiederaufbau von Schulen verhindern oder über einen langen Zeitraum hinziehen kann.
Auswirkungen der Gewalt
Bei der Eskalation der Gewalt im vergangenen Mai wurden 261 Palästinenser:innen getötet und mehr als 2210 verletzt. Während des Konflikts wurden auch 13 Menschen in Israel getötet.
Viele Verletzte können langfristige Behinderungen entwickeln, die eine Rehabilitation erfordern. Es gibt immer noch rund 8250 Vertriebene, hauptsächlich solche, deren Häuser zerstört oder so stark beschädigt wurden, dass sie nicht mehr bewohnbar sind.
Unsere Hilfe
Wir haben Ausbildungsprogramme organisiert und schutzbedürftige Kinder während der Sommerferienzeit psychosozial unterstützt. Ausserdem haben wir ihre Sicherheit mittels Risikoaufklärungssitzungen zum Thema explosive Kriegsreste erhöht.
«Ich hoffe, dass ich noch mehr Zeit mit Sommeraktivitäten verbringen und noch mehr spannende Geschichten hören kann, die mir so gefallen haben. Als ich an den musikalischen Aktivitäten teilgenommen habe, habe ich mir das Mikrofon geschnappt und so getan, als würde ich singen! In diesem Moment kamen Töne heraus, und ich hoffte, dass meine Stimme meine Mutter erreichen würde; ich vermisse sie sehr.»
Lamar Zyara, 12, die mit einer Hörbehinderung lebt und an den Aktivitäten teilgenommen hat.
Resultate:
• Organisation von 30 inklusiven Freizeitaktivitäten;
• Teilnahme von 1860 Kindern, darunter 700 mit Behinderungen, in den fünf Gouvernements des Gazastreifens;
• Verteilung von 1800 Kits zur psychosozialen Unterstützung und Freizeitgestaltung an Kinder, die aufgrund von COVID-19 oder gesundheitlichen Problemen nicht an den Sommeraktivitäten teilnehmen konnten;
• Verteilung von 586 Kits zur Prävention und zum Schutz vor Infektionen (Masken, Desinfektionsmittel usw.) und 677 Non-Food-Kits (einschliesslich Erste-Hilfe- und Hygiene-Kits) an vertriebene Familien – gemeinsam mit dem Nothilfeausschuss, der sich aus 19 lokalen Organisationen zusammensetzt;
• Unterstützung von fünf Dienstleistungsunternehmen mit Schutzausrüstung;
• Abgabe von 1085 Mobilitätshilfen (Krücken, Rollstühle usw.) und Inkontinenzwindeln an Verletzte.
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Nadia Ben Said
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