Wir bringen Hoffnung nach Uganda: Hakim kann dank 3D-Technologie wieder laufen
Wir nutzen Telemedizin und 3D-Druck, um Flüchtlingen physische Rehabilitationsleistungen zu bieten. Das Ergebnis: mehr Mobilität, aber auch neue Hoffnung.
Hakim beim Testen seiner 3D-gedruckten Beinschiene im Omugo Camp, Uganda | © HI 2020
Hakim hatte alle Hoffnung verloren
Als ein Mitglied unseres psychosozialen Betreuungsteams ihn zum ersten Mal traf, hatte Hakim eine sehr düstere Vision von seiner Zukunft:
"Ich glaube nicht, dass dieses Leben lebenswert ist. Mit meiner Behinderung bin ich nicht in der Lage, mich selbst zu versorgen, mich zu waschen, meine Freunde zu sehen, am örtlichen Leben teilzunehmen. Ich wollte am liebsten sterben."
Hakim lebt in einem Flüchtlingslager in Norduganda, wo der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen - wie Gesundheit oder Bildung - und Informationen für Menschen mit Behinderungen und gefährdete Menschen sehr schwierig sein kann. Wir arbeiten seit 2017 in diesem Lager und leisten verschiedene Arten von Hilfe, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.
Monatelange harte Arbeit mit HI
Hakim und seine Familie wurden von einem Physiotherapeuten und einem psychosozialen Betreuer unterstützt. Gemeinsam entwickelten sie Rehabilitationsübungen, um seine Mobilität und Unabhängigkeit zu verbessern. Sie boten auch Unterstützung, um den Stress und die Ängste der gesamten Familie zu lindern.
Vier Monate der Anstrengung führten zu einer stetigen Verbesserung von Hakims Fähigkeiten. Er war bald in der Lage, in seinem Haus herumzugehen, und war seltener auf die Hilfe anderer angewiesen, um sich fortzubewegen. Er konnte jedoch immer noch nicht mehr als ein paar Schritte gehen und blieb in seinem Haus gefangen. Hakim brauchte eine Stütze, um weiter unabhängig zu werden. Dazu hätte er normalerweise in ein Rehabilitationszentrum in der Hauptstadt gehen müssen, eine lange und teure Reise, die er sich nicht leisten kann. Aber wir nutzen modernste Technologie, um diese Dienste auch an entlegene Orte zu bringen.
Eine hochmoderne Lösung
Hakims Bein wurde nicht weit von seinem Haus entfernt mit einem tragbaren Kit, bestehend aus einem Tablet und einem Struktursensor, gescannt. Der resultierende 3D-Scan wurde von einem Experten ferngesteuert bearbeitet, um ein computergestütztes Modell seiner massgefertigten Stütze zu erstellen. Die Schiene wurde dann von unseren 3D-Druckern in der nächstgelegenen Kleinstadt hergestellt und von seinem Physiotherapeuten zu Hakim gebracht.
"Mein Leben hat sich völlig verändert, seit ich von HI unterstützt werde", sagt Hakim. Die Schiene hat mein Gehen deutlich verbessert... Ich hätte nie gedacht, dass ich mehr als einen Kilometer gehen kann! Ich kann selbst ins Krankenhaus gehen, ich nehme am Leben meiner Gemeinde teil, wo ich endlich meiner Stimme Gehör verschaffen kann!"
Trotz der Herausforderungen, die die COVID-19-Epidemie im Jahr 2020 mit sich brachte, konnte unser 3D-Rehabilitationsteam mehr als 82 Menschen wie Hakim in den Flüchtlingslagern in Uganda erreichen.
Bildunterschrift: Hakim bei der Erprobung seiner 3D-gedruckten Beinschiene im Omugo Camp, Uganda.
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Nadia Ben Said
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