Indonesien : Physiotherapie für fast 800 Verletzte

Nothlife Rehabilitation
Indonesien

Vier Monate nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Indonesien unterstützt Handicap International weiterhin die Opfer der Katastrophe.

Sudan Rima, Experte für Physiotherapie für HI in Nepal, hat in Zusammenarbeit zwei Schulungen über die Versorgung von Notfällen mit Physiotherapie abgehalten

Sudan Rima, Experte für Physiotherapie für HI in Nepal, hat in Zusammenarbeit zwei Schulungen über die Versorgung von Notfällen mit Physiotherapie abgehalten | © HI

Am 28. September wurde Indonesien von einem Erdbeben erschüttert, gefolgt von einem Tsunami. Beide zusammen haben zu über 2'000 Toten und 4'000 Verletzten geführt. Dabei wurden über 68'000 Häuser zerstört oder beschädigt. Mehr als 200'000 Einwohner sind dadurch obdachlos geworden und suchen Schutz. Auch vier Monate nach dieser Katastrophe ist die Lage für zahlreiche Menschen noch immer schwierig.


„Es gibt immer noch über 170'000 Vertriebene, die vor allem eine Unterkunft, medizinische Versorgung und Rehabilitation benötigen. HI versorgt vorrangig die Verletzten mit Physiotherapie, um langfristige Behinderungen zu vermeiden.“

Cheria Noezar, Einsatzkoordinatorin für HI in Indonesien


In Kooperation mit der Organisation IFI (Ikatan Fisioterapis Indonesia) und dem Sozialministerium Indonesiens  setzt sich HI für die Betroffenen ein:

Physiotherapie in der Nothilfe

Sudan Rima, Experte für Physiotherapie für HI in Nepal, hat in Zusammenarbeit mit IFI zwei Schulungen über die Versorgung von Notfällen mit Physiotherapie abgehalten. Eine fand im November in Makassar City, eine weitere im Januar in Palu statt.
Rund 20 Physiotherapeuten lernten dabei, wie sie die Opfer nach einer Katastrophe angemessen behandeln können, zum Beispiel wie man einen Stumpf nach einer Amputation massiert, wie man ein traumatisiertes Opfer betreut etc. Diese Physiotherapeuten führten im Anschluss Physiotherapie für 800 Verletzte in den Dörfern Donggala, Sig und Palu durch und verteilten dort über 250 Gehhilfen, Rollatoren, Rollstühle etc. Darüber hinaus zeigten sie den Familien von Menschen mit Behinderung einfache Reha-Übungen für Zuhause. Zusätzlich werden bald über 1'200 weitere Menschen Physiotherapie erhalten und mit Gehhilfen, Rollatoren etc. ausgestattet werden.

Die Schutzbedürftigsten berücksichtigen

HI hat eine Schulung durchgeführt, in der zahlreiche Teilnehmer aus internationalen NGOs, Organisationen von Menschen mit Behinderung usw. dafür sensibilisiert wurden, wie wichtig es ist, besonders Schutzbedürftige in Nothilfeeinsätzen und in der Zeit nach der Nothilfe zu berücksichtigen und ihre speziellen Bedürfnisse einzuplanen. Dazu zählen insbesondere ältere Menschen, Kinder, schwangere Frauen und Menschen mit einer Behinderung.

Identifizierung der Bedürfnisse und Vermittlung an andere Organisationen

HI und IFI haben mithilfe von Ehrenamtlichen aus Difagana und Tagana besonders schutzbedürftige Menschen in ihrem Zuhause besucht, ihre Bedürfnisse erfasst und sie an entsprechende Partnerorganisationen vermittelt. Dort können sie schliesslich mit den benötigten Leistungen wie etwa medizinischer Versorgung, Zugang zu Schulbildung etc. versorgt werden.
 

Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza : Die Geschichte der siebenjährigen Qamar
© Y. Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothlife Stop Bombing Civilians

Gaza : Die Geschichte der siebenjährigen Qamar

Unter den Menschen, die von unseren Teams betreut werden, ist auch die kleine Qamar, die wir Ihnen in einem Video vorstellen möchten. Als eine Panzergranate ihr Zuhause im Norden von Gaza traf, wurde sie schwer verletzt und ihr rechtes Bein musste im Alter von nur 7 Jahren amputiert werden. Heute lebt sie mit ihrer Familie unter prekären Bedingungen in einem Lager für Binnenvertriebene.

Hunderte Tote und Verletzte bei heftigen Luftangriffen im Libanon
© HI
Nothlife

Hunderte Tote und Verletzte bei heftigen Luftangriffen im Libanon

Die schweren Bombenangriffe auf den Libanon lösen Panik aus und verschärfen die humanitäre Krise im Libanon.

«Wenn wir uns nicht um diese Menschen kümmern, wer weiss dann, dass sie Hilfe benötigen?»
© H. Kostenko / HI
Gesundheit und Prävention Gesundheit und Prävention Nothlife

«Wenn wir uns nicht um diese Menschen kümmern, wer weiss dann, dass sie Hilfe benötigen?»

Die Teams von HI führen eine Bedarfsanalyse in einem Aufnahmezentrum für Vertriebene in Yurivka (Ukraine) durch. Die Mehrheit von ihnen wurde durch die Bombardierungen betroffen.