Minenspürhundeführer aus Leidenschaft
„Das ist etwas, das du nicht tun kannst, wenn du nicht leidenschaftlich dahinterstehst”. Das war das Erste, das Jonathan Matambo, Minenspürhundeführer im Minenräumungsteam von Handicap International in Casamance im Senegal, im September zu mir sagte. Der 33-Jährige teilt seine Zeit zwischen seiner Familie, die in Harare in Simbabwe lebt, und seinen beiden Minenspürhunden Katja und Rex auf.
Jonathan Matambo | (c) J-J. Bernard / Handicap International
Jonathan führt Katja, eine 9 Jahre alte Belgische Schäferhündin, vor das Trainingsgelände. Seine Gestik ist sehr bestimmt und präzise. Vor dem Absperrband bleiben sie stehen. Eine Bewegung seiner Arme reicht aus und die Hündin weiss sofort, dass sie jetzt in Bereitschaft sein muss… Dann gibt Jonathan das Startsignal. Vorsichtig schnüffelt Katja um das 20 m² grosse rechteckige Feld herum. Sie ist eine von zwei Minenspürhunden des Minenräumteams von Handicap International in Casamance.
Jonathan lässt sie keine Sekunde aus den Augen „Es ist sehr wichtig, dass Katja jeden Morgen im Testgelände übt”, erklärt er. „So kann ich sehen, wie es um ihre physische Verfassung und ihre Konzentration steht und ob es im Umkreis störende Faktoren wie Wind oder Geräusche gibt.“
Minenspürhunde werden eingesetzt, weil sie auch in Böden, die von anderen Metallen durchsetzt sind, noch Minen aufspüren können, die von einem Metalldetektor nicht gefunden werden können. Ausserdem sind sie dabei sehr schnell. Sobald sie ihr Gebiet untersucht haben, folgt die manuelle Minenräumung durch den Menschen.
Jonathan arbeitet als Entminer, seit er 20 Jahre alt ist. „Ich habe nach einer herausfordernden Arbeit im humanitären Bereich gesucht, wo man hart arbeitet und anderen hilft.“ 2007, nach 4 Jahren manueller Minenräumung, bekam er ein Training zum Minenspürhundeführer. „Ich mag Hunde. Sie waren immer ein Teil unserer Familie. Vor Kurzem habe ich meinen drei Kindern einen Welpen mitgebracht. Die waren natürlich begeistert. Ich hatte also eine Möglichkeit zwei Dinge die ich Liebe, zu verbinden: Minenräumen und Hunde. Katja und Rex sind wie meine zweite Familie, wenn ich so weit von zu Hause weg bin.“
„Die Verbindung, die ich zu den Hunden habe, ist zwar eng, muss aber auf jeden Fall immer professionell bleiben. Das sind keine Haustiere, also lasse ich nicht zu, dass sie sich daran gewöhnen ins Haus zu dürfen. Sollte die Beziehung zu locker werden, würde ich meine Autorität verlieren. Darunter würde dann ihre Disziplin und Konzentration und unsere Kooperation bei der Arbeit leiden.“
Jonathan ist Teil des Minenräumungsteams von Handicap International im Senegal. Gemeinsam haben die Frauen und Männer bereits 55.000 m² in der Region Casamance geräumt und so 60.000 Menschen das Leben erleichtert. Davor hatte er bereits für Handicap International in der Demokratischen Republik Kongo gearbeitet.
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Nadia Ben Said
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