Gaza-Notfall: der Waffenstillstand wurde verkündet
Der aktuelle Waffenstillstand im Gazastreifen gibt HI die Möglichkeit, zahlreiche Verletzte mit Reha-Massnahmen zu versorgen. Viele haben Gliedmassen verloren und brauchen nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch psychologische Unterstützung. Seit dem 11. Mai hat es über 240 Tote und tausende Verletzte gegeben, darunter mehr als 65 Kinder.
© Ibrahem ElShatali / HI
Fast zwei Wochen nach der jüngsten Eskalation der Gewalt im Gazastreifen und in Israel haben sich die beteiligten Parteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Zivilistinnen können endlich etwas aufatmen. Die Hoffnung ist gross, dass der Waffenstillstand bestehen bleibt.
"Wir haben auf diesen Waffenstillstand gewartet", berichtet Laurent Palustran, der den Hilfseinsatz von HI in Gaza leitet. "Jetzt können wir leichter auf die humanitären Bedürfnisse reagieren und mehr Hilfsgüter als bisher verteilen."
Wenn Explosivwaffen in Wohngebieten eingesetzt werden, stammen 91% der Getöteten und Verletzten aus der Zivilbevölkerung. Dies ist das Ergebnis einer Studie über zehn Jahre, die die Organisation Action On Armed Violence (AOAV), unsere Partner-Organisation, veröffentlicht hat.
Dies sind 238'892 Menschen. Insgesamt gab es in 123 Staaten und Gebieten Vorfälle mit Explosivwaffen. Die am schlimmsten betroffenen Länder sind Syrien, Irak, Afghanistan, Pakistan und Jemen. Jüngstes Beispiel der verheerenden Folgen des Einsatzes von Explosivwaffen ist der Konflikt in Gaza und Israel mit heftigen Luftangriffen und Raketenbeschuss auf die Zivilbevölkerung.
Unsere Hilfsorganisation fordert, dass sich die internationale Staatengemeinschaft dringend für ein Ende des Leidens durch Bombardierungen in Wohngebieten einsetzen muss. Die seit Jahren laufenden Verhandlungen im sogenannten EWIPA-Prozess müssen nun endlich in einer starken politischen Erklärung zum besseren Schutz der Bevölkerung vor Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA: Explosiv Weapons In Populated Areas) gipfeln. Der Wortlaut des Abkommens ist derzeit Gegenstand von Verhandlungen zwischen den Staaten. Eine letzte Verhandlungsrunde wird im kommenden Herbst stattfinden.
Wenn Sprengstoffwaffen in städtischen Gebieten eingesetzt werden, sind 88% der Opfer Zivilistinnen. Das Bombardieren der Zivilbevölkerung ist kein Krieg, es ist ein Verbrechen! Schliessen Sie sich unserem Kampf gegen die Bombardierung von Zivilistinnen an, indem Sie unsere Petition unterschreiben.
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Nadia Ben Said
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