Celine van Till

Unsere Vizepräsidentin Celine van Till

Nach einem schweren Reitunfall entdeckte die internationale Para-Dressur-Athletin Celine van Till neue sportliche Herausforderungen: 2018 wechselte sie zur Leichtathletik und 2022 zum Para-Cycling. Celine vertrat die Schweiz unter anderem an den Paralympics 2016 in Rio. An den Paralympics 2024 in Paris gewann sie zwei Silbermedaillen im Para-Cycling in der Kategorie T1-2 (Dreirad) im Zeitfahren sowie im Strassenrennen.

Die gebürtige Genferin ist nicht nur Unternehmerin, sondern auch Vorstandsmitglied, Autorin und Referentin. Im Jahr 2017 gründete sie den Verein «Tout est Possible» (Alles ist möglich), um Sportler:innen mit Behinderung während ihrer gesamten Karriere zu unterstützen – vom ersten Wettkampf bis zum Weltklasse-Niveau. Sie setzt sich dafür ein, dass eine Behinderung nicht gleichbedeutend mit Ausgrenzung ist. Eine Behinderung darf auch nicht als Endstation gesehen werden, denn mit Entschlossenheit und Willenskraft – so beweist sie – «ist alles möglich».

«In meiner Funktion als Vizepräsidentin von Handicap International seit 2016 möchte ich mich für eine bessere Inklusion von Menschen mit Behinderungen und besonderen Schutzbedürfnissen einsetzen. Es gibt noch viel zu tun, deshalb ist Sensibilisierung so wichtig. Ich möchte diese internationale Organisation in der Schweiz, deren operative Leitung ich innehabe, bei der Erfüllung ihrer sozialen Aufgaben bestmöglich vertreten.»

Besuch inklusiver Schulen in Mosambik

Celine begleitete uns im März 2022 auf ihrer ersten Projektreise nach Mosambik. In Maputo besuchte sie mehrere Schulen, die inklusiven Unterricht anbieten. In Klassen von 50 bis zu 90 Schüler:innen lernen auch Kinder mit Behinderungen wie Shelcia. Celine berichtete:

« Die Schüler:innen sassen in ihren Schuluniformen aufmerksam auf den Bänken. In der ersten Reihe, mittendrin, sass Shelcia in ihrem Rollstuhl. Jeden Tag schiebt ihr Vater sie über die holprige Landstrasse zur Schule – eine anstrengende Aufgabe. Die Mitschüler:innen begegnen ihr mit Respekt und Hilfsbereitschaft. Sie unterstützen Shelcia ganz selbstverständlich, wenn sie sich im Klassenzimmer bewegen möchte. Shelcia lebt die Inklusion in vollen Zügen: Sie hat viele Freund:innen und spricht begeistert darüber. Was nehme ich daraus mit? Die Sorgen sind dort andere als bei uns. Die Demut ebenso. Die Menschen sind trotz – oder gerade wegen – der anderen Lebensumstände motiviert, ihr volles Potenzial zu entfalten.»

Was ist inklusive Bildung?

Inklusive Bildung ist ein Ansatz, der die Teilhabe fördert und Ausgrenzung verhindert, indem die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigt werden. Sie orientiert sich an den individuellen Lehr- und Lernbedürfnissen aller benachteiligten und gefährdeten Kinder und Jugendlichen. Ziel ist es, diesen Kindern gleiche Bildungsrechte und -chancen zu gewährleisten.
Wir setzen uns für eine bedarfsgerechte Bildung von Kindern mit Behinderungen ein. Bildung hilft, den Blick auf Behinderung zu verändern. Dafür unterstützen wir Schulen bei der Aufnahme von Schüler:innen mit Behinderungen: Wir passen bei Bedarf Mobiliar und Gebäudezugänge an und schulen die Lehrpersonen. Zudem sensibilisieren wir Mitschüler:innen sowie die Gemeinschaft für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Weitere Informationen über unserer Inklusionsarbeit.

Schulische Inklusion am Beispiel von Shelcia an der Patrice-Lumumba-Schule in Maputo

Shelcia wurde mit einer körperlichen und motorischen Behinderung geboren, die es ihr verunmöglicht, allein zu gehen. Sie bewegt sich im Rollstuhl fort. Shelcia ist ein sehr fröhliches und intelligentes Mädchen, das gerne in die Schule geht und mit seinen Freundinnen spielt.

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