Die israelische Armee fordert Zivilisten in Ost-Rafah zur Evakuation in eine «humanitäre Zone» auf
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte fordern Zehntausende von Menschen aus dem Gazastreifen östlich von Rafah auf, in Vorbereitung auf die Invasion der Stadt vorübergehend in eine sogenannte «humanitäre Zone» zu fliehen.
Zerstörung ziviler Infrastruktur in Khan Younes (Illustrationsbild) | © HI
«Handicap International ist äusserst besorgt über die Aufforderung der israelischen Behörden, die Bewohner:innen von Rafah zu evakuieren. Bei der Durchführung jeglicher Umsiedlung oder Evakuierung muss dafür gesorgt werden, dass angemessene Unterkunft für die Aufnahme der geschützten Personen vorgesehen wird, dass die Umsiedlung in Bezug auf Sauberkeit, Hygiene, Sicherheit und Verpflegung unter befriedigenden Bedingungen durchgeführt wird und Mitglieder derselben Familie nicht voneinander getrennt werden, heisst es im humanitären Völkerrecht. Diese Bedingungen sind in Rafah nicht erfüllt. Hier leben 1,5 Millionen Menschen, die mehrfach vertrieben wurden und unter katastrophalen Bedingungen leben.
Zivilisten sind inmitten zerstörter Infrastruktur unterwegs, die in einem derart schlechten Zustand ist, dass sie jederzeit zusammenbrechen kann. Viele Gebiete um Rafah sind mit gefährlichen Sprengkörpern kontaminiert; nicht explodierte Kriegsreste können sogar die Strassen zur sogenannten «humanitären Zone» gefährlich machen. Überdies gibt es in Gaza keine «sicheren Zonen»: Die Gebiete, die in der Vergangenheit als solche «Sicherheitszonen» bestimmt wurden und in denen die Menschen Zuflucht suchten, wurden bei Militäroperationen nun getroffen. Während die Offensive beginnt, wurden die Grenzübergänge geschlossen. Dies verhindert die Ein- und Ausfuhr von Kraftstoff und Waren und die Ein-/Ausreise von Hilfspersonal – die für den Transport und die Bereitstellung humanitärer Hilfe von fundamentaler Bedeutung sind.»
Camilla Dogliotti, Verantwortliche von Handicap International für Palästina.
Handicap International in Gaza:
- Unsere Aktivitäten in Khan Younis und Gaza-Zentrum werden fortgesetzt
- In Rafah wurden sie unterbrochen; das Team beurteilt die Lage
- Unsere beiden Lagerhäuser in Rafah sind nicht zugänglich
- Der Zugang zu unseren Artikeln und Ausrüstungsgegenständen ist noch gewährleistet
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Nadia Ben Said
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