Handicap International bietet einblicke in die arbeit seiner Stiftung

Am 7. April bot Handicap International an der Opéra des Nations in Genf Einblicke in die Arbeit seiner Stiftung. Der Verein nutzte den Anlass, um an die Einzigartigkeit der Institution zu erinnern, die auf dem Gebiet der internationalen Solidarität kaum ihresgleichen hat. Die Stiftung Handicap verbindet mit der Tätigkeit von Handicap International ein ethisches Engagement und beteiligt sich als unabhängige und unparteiische Institution an der humanitären Debatte.

Stiftung Handicap International

Stiftung Handicap International | (c) Handicap International

Die Stiftung Handicap International unterstützt innerhalb der weltweiten Organisation von Handicap International (1) die Einsatzteams am Hauptsitz und vor Ort und achtet besonders aufmerksam auf ethische und politische Herausforderungen, die sich auf die Organisation auswirken könnten.

Ihre Unterstützung äussert sich insbesondere in der Förderung von Programmen in Situationen, die wegen eines instabilen politischen Kontexts, eines permanent umstrittenen humanitären Raums oder der Gewaltanwendung gegen die Zivilbevölkerung und insbesondere gegen schutzbedürftige Personen als besonders komplex identifiziert wurden.

Die Stiftung hat die schwierige Aufgabe, ungeachtet der Eskalation von Konflikten, der sich häufenden Verletzungen von humanitären Grundsätzen und Menschenrechten und trotz der Zwänge, die manche Geldgeber auf die Akteure der internationalen Solidarität auszuüben versuchen, ihre Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und die Werte des Vereins zu bewahren.

Durch die Bewältigung der Herausforderungen, die am Hauptsitz und im Feld an sie herangetragen werden, kann sie zur ethischen Reflexion in den Peer Networks mit anderen grossen NRO beitragen. Dank der operationellen Nähe kann sie auch aktiv an der Publikation von Studien, Forschungsarbeiten und Artikeln insbesondere in der Zeitschrift Alternatives Humanitaires mitwirken, die sie mit drei anderen Stiftungen gegründet hat, der Stiftung Aktion gegen den Hunger, dem Fonds Croix-Rouge française und der Fondation Mérieux.

"Vorhang auf" für die Stiftung Handicap International

Am Anlass vom 7. April stand die Bedeutung der Ethik und der kritischen Analyse in der humanitären Arbeit im Mittelpunkt. Dr. Hugo Slim, Chef des politischen Stabs des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), befasste sich in einem Vortrag mit den ethischen Dilemmata, die in ihrer Vielfalt die NRO manchmal bis zur Agonie auf die Probe stellen. (2)

An der Präsentation waren der Präsident von Handicap International, Jacques Tassi, und der Mitbegründer Dr. Jean-Baptiste Richardier anwesend.

Der Anlass fand wenige Schritte von den Büros von Handicap International entfernt in der Opéra des Nations statt. In unmittelbarer Nähe, auf der Place des Nations, steht der Broken Chair, ein Werk von Daniel Berset. Das Denkmal, Eigentum von Handicap International und Symbol für den Kampf gegen Landminen und Streumunition, ist heute der Absage an die Gewalt gegen die Zivilbevölkerungen in bewaffneten Konflikten gewidmet.

 

[1] Handicap International ist als Föderationsnetzwerk organisiert, mit Hauptsitz in Lyon in Frankreich mit fast dreihundert Mitarbeitenden, acht nationalen Vereinen, darunter Handicap International Schweiz, und zahlreichen Programmen in über 60 Ländern (2015).

 [2] Hugo Slim, "Humanitarian Ethics and Agency Dilemnas", Podcast hier verfügbar.

14 April 2016
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Schutz von Menschen mit Behinderungen, den vergessenen Opfern humanitärer Krisen
© Y. Nateel / HI
Inklusion

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Schutz von Menschen mit Behinderungen, den vergessenen Opfern humanitärer Krisen

Menschen mit Behinderungen sind von humanitären Krisen, seien es bewaffnete Konflikte oder Klimakatastrophen, besonders betroffen. Sie können sich schlechter schützen und werden bei der humanitären Hilfe oft übersehen. Im Jahr 2023  haben wir in 15 Krisen, darunter Gaza und die Ukraine, dafür gesorgt, dass Menschen mit Behinderungen in unsere Hilfe einbezogen wurden.

1000 Tage Krieg in der Ukraine: Zivilist:innen sind die Hauptleidtragenden
médical détruit à Kharkiv. © Marie Monier / HI (novembre 2024)
Inklusion Stop Bombing Civilians

1000 Tage Krieg in der Ukraine: Zivilist:innen sind die Hauptleidtragenden

Mehr als 1000 Tage nach der Eskalation des Krieges zwischen Russland und der Ukraine lebt die gesamte ukrainische Bevölkerung noch immer unter der Bedrohung von Luftangriffen. Die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung sind in mehrfacher Hinsicht katastrophal. Lesen Sie warum.

Landminen-Monitor: 5757 Opfer im Jahr 2023, 22?% mehr als 2022
© J. M. Vargas / HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

Landminen-Monitor: 5757 Opfer im Jahr 2023, 22?% mehr als 2022

Der am Mittwoch, den 20. November, in Bangkok veröffentlichte Landminen-Monitor 2024 zeigt einen Anstieg der Minenopfer: 5757, davon 84 % Zivilist:innen. Das sind 22 % mehr als 2022. Handicap International, die zusammen mit anderen Organisationen für ihren Kampf gegen Minen den Friedensnobelpreis erhalten hat, ruft die Staaten dazu auf, ihren diplomatischen Einfluss geltend zu machen, damit der Einsatz von Landminen aufhört.