Uganda

Im September 2017 hat Handicap International erneut mit Projekten in Uganda begonnen. Auslöser dafür ist die südsudanesische Flüchtlingskrise, durch die die Flüchtlingszahlen in Uganda stark steigen. Das Mandat von HI in Uganda soll inklusiven Schutz und humanitäre Hilfe für die schutzbedürftigste Bevölkerung,  sowohl für Flüchtlinge als auch für Einheimische, bieten.
 

Uganda - HI

© K.Petrus / HI

Laufende aktivitäten

Zwischen 2009 und 2012 war HI in Uganda im Bereich Minenräumung und –aufklärung tätig. Diese Aktivitäten wurden eingestellt, nachdem Uganda 2013 als minenfrei erklärt wurde.

Aufgrund der sich verschlimmernden Flüchtlingskrise im September 2017 hat HI neue Projekte in Uganda begonnen. Die ersten Aktivitäten betrafen die Omugo Siedlung, wo viele neu ankommende Flüchtlinge seit August 2017 eintreffen. HI bietet dringend benötigte psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Flüchtlinge aus dem Südsudan. Ausserdem soll sichergestellt werden, dass vor allem schutzbedürftige Flüchtlinge freien Zugang zu allen Services im Camp haben. Durch die Bereitstellung von Reha-Angeboten soll die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung verbessert werden. Vom laufenden Engagement profitieren über 8'700 Personen direkt und weitere 43'000 indirekt.

Neueste aus den projekten

«Endlich kann meine Tochter in den Kindergarten gehen»
© Infomercial Media / HI
Inklusion Rehabilitation

«Endlich kann meine Tochter in den Kindergarten gehen»

Gina (Name geändert) ist vier Jahre alt und lebt in Uganda. Das Mädchen leidet an einer Kniefehlstellung, die allgemein als «X-Beine» bekannt ist und das Gehen schmerzhaft macht. Wir haben sie mit 3D-gedruckten Knie-Knöchel-Fuss-Orthesen ausgestattet.

Physiotherapeut zu sein bedeutet, einen Beruf auszuüben, der einen täglich dazu anspornt, sein Bestes zu geben
© Crolle Agency / HI
Rehabilitation

Physiotherapeut zu sein bedeutet, einen Beruf auszuüben, der einen täglich dazu anspornt, sein Bestes zu geben

Der 32-jährige Paul Lokiru arbeitet als Physiotherapeut im Nordwesten Ugandas. Für ihn ist Physiotherapie eine Möglichkeit, sich um Menschen zu kümmern und denen zu helfen, die es wirklich brauchen. Erfahren Sie mehr über seinen Arbeitsalltag mit Geflüchteten.

Wir bringen Hoffnung nach Uganda: Hakim kann dank 3D-Technologie wieder laufen
© HI 2020
Rehabilitation

Wir bringen Hoffnung nach Uganda: Hakim kann dank 3D-Technologie wieder laufen

Wir nutzen Telemedizin und 3D-Druck, um Flüchtlingen physische Rehabilitationsleistungen zu bieten. Das Ergebnis: mehr Mobilität, aber auch neue Hoffnung.

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Hintergrund

Liberale Flüchtlingspolitik

Uganda hat eine einzigartige und fortschrittliche Methode im Umgang mit den zahlreichen Flüchtlingen im Land und deren Integration entwickelt. Durch den Refugee Act (2006) und die Refugee Regulations (2010) ist den Flüchtlingen Bewegungsfreiheit, das Recht zu arbeiten, das Recht ein eigenes Geschäft zu betreiben und Eigentum zu besitzen, zugesichert. Ausserdem wird der Zugang zum ugandischen Grundschulwesen sowie zur Gesundheitsversorgung garantiert.

Seit kurzem ist Uganda das Land in Afrika, das die meisten Flüchtlinge aufnimmt. Im Moment leben 1.381.207 Flüchtlinge in Uganda. Mehr als eine Million südsudanesischer Flüchtlinge sind darunter. (Stand 30.September 2017).

Flüchtlinge in Uganda bekommen ein Stück Land, damit sie sich selbst versorgen können. Gebiete mit Flüchtlingen werden als Siedlungen und nicht als Camps bezeichnet. Alle Siedlungen sind frei zugänglich und als semipermanente Heimat für Flüchtlinge angelegt. Es gibt fünf grosse Siedlungen in Uganda (Stand: 30.September 2017).

Bidibidi: 258.014 Flüchtlinge               Rhino: 95.299 Flüchtlinge              
Palorinya: 184.701 Flüchtlinge           Omugo: 17.990 Flüchtlinge
Imvepi: 126.080 Flüchtlinge                Palabek: 35.535 Flüchtlinge
 

Die aktuelle Flüchtlingskrise hat ihre Wurzeln hauptsächlich im südsudanesischen Bürgerkrieg, der 2013 begonnen hat. Die Opferzahlen und Fälle von Vergewaltigungen, gefolterten Menschen und Kindersoldaten steigen weiter. 2,4 Millionen Südsudanesen waren laut dem Humanitarian Rights Watch World Report 2017 gezwungen  ihre ursprüngliche Heimat zu verlassen. Sie wurden innerhalb des Südsudans vertrieben oder sind in die Nachbarländer geflohen.

Einsatzländer