Die Reparatur von Broken Chair

Stop Bombing Civilians
Schweiz

Nach einem Akt des Vandalismus im vergangenen Dezember trägt Broken Chair, das Mahnmal von Handicap International für die Opfer von Bombenangriffen, erneut tiefe Narben. Seit ihrer Errichtung im Jahr 1997 steht die 12 Meter hohe Skulptur stolz auf der Place des Nations in Genf und erinnert die Welt an die verheerenden Folgen bewaffneter Konflikte für die Zivilbevölkerung. Die Reparatur von Broken Chair wurde von Handicap International für den Zeitraum vom 24. März bis 4. April 2025 in Auftrag gegeben.

© HI

Schwer beschädigt, aber immer noch aufrecht

Broken Chair wurde am 13. Dezember 2024 von Aktivistinnen mit einer Kettensäge beschädigt. Diese Aktion hinterliess tiefe Kerben am mächtigen Symbol für den Kampf gegen Landminen und den Schutz der Zivilbevölkerung. Handicap International, die Eigentümerin der Skulptur, nahm rasch Kontakt mit den Unternehmen auf, die 1997 mit ihrer Herstellung und 2024 mit ihrer letzten Restaurierung beauftragt waren.

Für den Zimmermeister Thomas Büchi ist die Diagnose erschreckend:

«Die Schäden sind gravierend und es wird eine mehrwöchige Baustelle nötig sein, um dieses symbolträchtige Werk des Künstlers Daniel Berset zu reparieren. Die Arbeiten können erst im Frühling beginnen, da Temperaturen von über 12 Grad Celsius nötig sind, damit das neue Holz gut haftet.»

Die zentrale Rolle von Broken Chair heute

Broken Chair wurde 1997 vom Genfer Künstler Daniel Berset im Auftrag von Handicap International geschaffen und ist weit mehr als eine Skulptur. Er erinnert an die Gräueltaten, die durch Antipersonenminen, Streubomben und Explosivwaffen verursacht werden.

In einer Zeit, in der bewaffnete Gewalt und Konflikte alarmierend zunehmen, ist seine Botschaft von entscheidender Bedeutung. Er erinnert daran, wie wichtig der Schutz der Zivilbevölkerung ist.

Mehr zur Geschichte von Broken Chair erfahren.

 
 

Häufig gestellte Fragen

Warum musste die Reparatur bis zum Frühling warten?

Das Holz der Skulptur benötigt Temperaturen über 10 bis 12 Grad Celsius, um eine dauerhafte Verleimung und Oberflächenbehandlung zu ermöglichen.

Warum werden die Narben nicht sichtbar gelassen?

Zimmermeister Thomas Büchi ist sich sicher: «Wenn wir die Narben stehen lassen, könnte das Holz mit der Zeit verrotten.»

Warum zahlen die Verantwortlichen nicht?

Die festgenommenen Aktivistinnen wurden zu Geldstrafen verurteilt. Der materielle Schaden bleibt jedoch auf dem Konto von Handicap International, und wir haben beschlossen, keine zivilrechtlichen Schritte einzuleiten, um uns auf die Reparatur zu konzentrieren.

Warum kommt die Versicherung nicht für den Schaden auf?

Die Sonderbestimmungen für Kunstwerke im öffentlichen Raum enthalten strenge Auflagen. In diesem Fall kommt die Versicherung nicht für den Schaden auf.

Wer finanziert die Reparaturen?

Wir danken der Stadt Genf sowie privaten Partnern und Stiftungen, die sich an den Reparaturkosten von CHF 15’000 beteiligen.

 
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