Ein Vertrag gegen die Barbarei. Ein Vertrag für die Menschheit!
Am 1. März 1999 trat der Ottawa Vertrag zum Verbot von Anti-Personen-Minen in Kraft. Zum ersten Mal in der Geschichte der Abrüstung wurde eine konventionelle Waffe verboten! Eine historische Entwicklung im Völkerrecht, bei der Handicap International eine entscheidende Rolle spielte. Doch unser Engagement geht weiter. Millionen Minen sind noch immer vergraben, und die Opfer benötigen lebenslang Unterstützung.
Ein Entminungsteam von Handicap International bereitet sich auf die Arbeit im Entminungsgebiet von Casamance, Senegal vor | © J-J. Bernard / Handicap International
Der Ottawa-Vertrag war und ist ein voller Erfolg:
- Er verbietet neben dem Einsatz auch Lagerung, Herstellung und Weitergabe dieser barbarischen Waffen.
- 162 Staaten haben ihn bis Anfang 2016 unterzeichnet und so Anti-Personen-Minen geächtet.
- Wurden Anfang der 1990er Jahr noch 20 000 Menschen Opfer von Anti-Personen-Minen und vergleichbaren Kriegsresten, waren es 2014 „nur noch“ unter 4 000.
- Allein in den letzten fünf Jahren wurden 1 000 Quadratkilometer Land geräumt und fast 1,5 Millionen Anti-Personen-Minen zerstört.
Doch noch immer bleibt viel zu tun.
- 35 Staaten, darunter die USA, China und Russland, sind dem Vertrag noch nicht beigetreten.
- Weltweit sind immer noch 57 Staaten und vier Gebiete mit Minen verseucht.
- Und es kommen neue Phänomene hinzu: In vielen Konflikten werden selbstgebaute Sprengkörper eingesetzt, und auch Minen werden zunehmend von nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen in Konflikten wie in Syrien und im Irak eingesetzt.
Der Kampf gegen Minen ist schwer, aber er geht voran. Das zeigt das jüngste Beispiel Mosambiks, dass im September 2015 offiziell für minenfrei erklärt wurde. Die Expertinnen und Experten von Handicap International trugen einen wichtigen Beitrag zur Minenräumung des Landes bei: 16 Millionen Quadratmeter säuberten unsere Teams von 1998 bis 2015.
Seit 1999 konnten sich 28 Vertragsstaaten von der Bedrohung durch Minen befreien, oft mit der Unterstützung durch unsere Teams. Die Minenräumung bildet die Basis, doch für Handicap International ist klar: Ebenso wichtig ist die Hilfe für die Überlebenden. Denn selbst wenn ein Land als minenfrei erklärt wird, benötigen die Opfer oft lebenslang Unterstützung: Reha-Massnahmen, Hilfsmittel, psychosoziale Unterstützung etc. Auch die Unterstützung der Überlebenden ist eine zentrale Forderung des Ottawa-Vertrags.
Mit Programmen zur Minenräumung, zur Risikoaufklärung und zur Unterstützung der Betroffen engagieren wir uns in über 43 Ländern, darunter in Syrien, im Irak und in der Ukraine. Allein zwischen 2010 und 2015 räumten unsere Teams weltweit 71 Millionen Quadratmeter Land.
Bitte unterstützen Sie unseren Einsatz für die Überlebenden und unseren Kampf gegen Minen.
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Nadia Ben Said
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