Aufrecht leben ist online! Nr. 60
Mit dem Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten kann internationales humanitäres Recht verletzt werden. Dieses verlangt von den Konfliktparteien, dass sie das Prinzip der Trennung zwischen Zivilbevölkerung, Kombattanten und zivilen Einrichtungen wie Schulen, Spitälern etc. respektieren. Gemessen an den erwarteten militärischen Gewinnen kann der Einsatz dieser Waffen unter den Zivilisten, die sich in der Einschlagzone aufhalten, extrem viele Opfer fordern.
Aufrecht leben 60 | © B. Darrieux / Handicap International
Die Bedrohung, die von diesen Waffen ausgeht, gleicht derjenigen durch Minen und Streubomben. Handicap International war Initiant zweier internationaler völkerrechtlicher Verträge zu diesen Waffen. Der erste, die Ottawa-Konvention von 1999, verbietet Antipersonenminen. Der zweite, die Oslo-Konvention von 2008, verbietet Streumunition. Mit der INEW-Koalition (International Network on Explosive Weapons), der mehrere internationale Organisationen angehören und zu deren Gründungsmitgliedern Handicap International zählt, engagieren wir uns heute, damit alle Länder und allgemein alle bewaffneten Akteure den Einsatz explosiver Waffen in bevölkerten Gebieten einstellen.
Für Handicap International geht es nicht darum, eine Waffenart zu verbieten, sondern eine Form des Einsatzes zu beenden. Der Verein verurteilt den Einsatz explosiver Waffen in bevölkerten Gebieten. Er verlangt von den Staaten, sofort zu handeln und mit dieser Praxis aufzuhören. Die Abkommen zum Verbot von Minen und Streubomben müssen unverzüglich eingehalten werden und auch die Nichtunterzeichnerstaaten sind dringend für ihre Unterzeichnung zu gewinnen, wobei der Unterstützung der Opfer, der Räumung minenverseuchter Gebiete und den Präventionsanstrengungen besondere Aufmerksamkeit zukommen muss. Ausserdem ruft Handicap International die internationale Gemeinschaft auf, den Einsatz dieser Waffen systematisch zu verurteilen.
In den aktuellen Konflikten kommen explosive Waffen in Städten, Dörfern und städtischen Zentren zum Einsatz. Mehrere Länder sind Schauplätze dieser Kämpfe. Der intensive Einsatz explosiver Waffen war in den letzten Monaten in Syrien, Gaza und in der Ukraine zu beobachten. Handicap International kämpft für die Beendigung dieser Praxis, die jedes Jahr Zehntausende von Opfern fordert. 82% der Opfer sind Zivilpersonen und ein grosser Teil von ihnen sind Kinder. Sie müssen dringend geschützt werden!
Damit wir uns erfolgreich engagieren können, benötigen wir wie immer die Unterstützung unserer Spender. Wir haben auf unserer Website eine Online-Petition gestartet und laden Sie ein, aktiv zu werden und sie zu unterzeichnen: petition.handicap-international.ch
> Aufrecht leben: Spenderzeitung nummer 60, Frühling 2016
- Dossier: nein zu den Bombardierungen der Zivilbevölkerung
- Bericht: Nouay: Vom Opfer zum Minenräumer
Wir wünschen Euch eine gute Lektüre!
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Nadia Ben Said
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